Newsletter: Kiwi-Piraten-Geschichten (2.6.2019)

Newsletter: Kiwi-Piraten-Geschichten (2.6.2019)

Von Neuseeland habe ich 2 Eindrücke bekommen.
Wie in meinem letzten Newsletter geschildert besuchte mich meine Familie in Australien, wir mieteten uns einen Camper und fuhren von Melbourne nach Sydney und zurück. Danach verabschiedete sich mein Bruder und flog zurück nach Deutschland. Meine Eltern kamen mit mir für 3 Wochen nach Neuseeland.
Meine ersten Eindrücke über Neuseeland schildern sich in etwa so:
Meine Eltern und Ich erreichten Christchurch gen Mitternacht und es regnete. Sofort fühlte ich mich wie in meiner Heimat Ulm. Ein Shuttle mit Anhänger brachte uns zum Hostel. Die einzigen Leute die noch wach waren, waren eine Hand voll Deutsche work-and-traveler Mitte 20 die uns beim Gepäck schleppen halfen. Nachdem alles verräumt war tranken wir noch ein Bier zusammen und stoßen auf einen neuen Abschnitt an.
Den folgenden Tag erkundeten wir Christchurch, dass aber wie die meisten neuseeländischen Städte nicht sooo spektakulär war. Natürlich zeugt es hier und dort noch vom Erdbeben 2011 wo unter anderem die namens gebende Kirche halb zusammen fiel und auch immer noch in diesem Zustand steht. Teils denkt man sich auch, dass die Stadt kurz vor dem wieder fertig werden ist, da sehr viele Gebäude noch mit Baugerüst oder Kränen ausgestattet sind. Ansonsten fühlt es sich für einen Europäer eher schlicht an. Eine Fußgängerzone, um den botanischen Garten gibt es einen touristischen Ballungszentrum mit Straßen, Häuser die vermutlich 100 Jahre alt sind und eine alte Straßenbahn voller Touristen.
Tags drauf fanden wir uns in einer Camper Vermietung ein, um den reservierten Camper ab zu holen und durften erstmals 3-4 Stunden warten. 2 deutsche Familien die, die mit ihren 3-6 Jahre alten Kindern auch warten mussten, brachten mich zum Nachdenken. Natürlich mit Kindern Urlaub machen ist cool! Ich war selbst mit meinen Eltern gefühlte 100 mal in Italien und im Tessin in der Schweiz. Aber Neuseeland?! Die Kinder quengelten und weinten im überfüllten Warteraum der Autovermietung. Ich dachte mir nur: die Kinder müssen ja schon einiges gewöhnt sein, nach einem 24 Stunden Flug. Ob dass dann Spaß macht?! Vermutlich hat Papa 3 Wochen Urlaub genommen und jetzt muss es Neuseeland sein, denn nur hier ist es schön, so hat Mama von ihrer Freundin gehört...
Es geht doch nichts über Deutsche im Urlaub! Ein anderer Deutscher machte sich ernsthafte Gedanken darüber wo er eine Hebebühne her bekomme, da er sich nicht dreckig machen wollte und unter das Wohnwagen kriechen wollte um nach zuschauen ob das Unterbodenblech auch in Ordnung ist. (KEIN SCHEISS!!!! aber dazu später mehr)
Nachdem meine Mutter auch mit ihrem wenig Englisch die Autovermietung sehr ungehalten, beleidigte und klar machte mal endlich in die Puschen zu kommen. Dreistigkeit siegt eben!
Endlich gings los!
Großeinkauf bei Pak n´save (billigste Großsupermarkt-Kette in Neuseeland), zurück ins Hostel um das Gepäck ein zu laden, einen kleinen Auffahrunfall bauen, das Fahrrad noch bei Benni (einem Ulmer Freund) untergestellt und endlich raus aus der Stadt!
Über die Handy Apps:
Campermate: https://www.campermate.co.nz/welcome/index
und wikicamps: https://wikicamps.co.nz/
ist man bestens gerüstet! Sie helfen einem Sehenswürdigkeiten, Camping- oder Stellplätze für die Nacht zu finden.
Im ganzen läuft das ganze so...
Man fährt und der Navigator schaut auf die virtuelle Karte der genannten App.
„Seehundebank“ (bzw. Seelöwenkolonie) in 2 Km rechts,- das Ziel wird in googlemaps übertragen und die Navigation gestartet. Wenn man das Ziel erreicht hat, bleibt man stehen, macht ein paar Fotos von den Seehunden und fährt weiter.

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Man sucht sich das nächste Ziel aus. Toilette in 5 Km, Picknick platz in 15 Km, Campingplatz in 20 Km usw...
In Kaikoura angekommen, dass man wegen weißer Steine, entfernter Walfische, Delphine, Pinguinen und Seehunde definitiv besucht. War es erstmals ein bisschen schwer einen Parkplatz zwischen den vielen Wohnwägen und Reisebussen zu finden. Endlich da!,- AUS SCHWÄRMEN!!!

Auf dem Fussgängerweg neben der Straße lag ein riesiger schlafender Seelöwe. Er hatte wohl 2 Pinguine zu viel zu Mittag und schlief den Schlaf der gerechten. Ich stelle mich neben ihm, posierte als ob ich das Riesentier erlegt hätte und sagte meiner Mum ein Foto von mir zu machen. Eine deutsche Touristin, Marke 45 jährige Deutsch-&-Geschichtslehrerin der Realschule Wittenbach, mischte sich sofort ein und merkte an, dass man sich den Tieren doch nicht nähern sollte, sonst beißen Sie mich vielleicht noch. Ich schaute Sie an und betrachtete den schnarchenden Seehund und schmunzelte. „Ja ja“ sagen, dann tun die Deutsch-&Geschichtslehrerinnen einem normalerweise nichts, nur keine Diskussion anfangen.

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Man spricht deutsch

...Wie in Gerhard Polts gleichnamigen Film ist mir sehr oft aufgefallen, dass in banalen Situationen an den abgelegensten Orten wie z.B. im Supermarkt und natürlich im Hostel deutsch gesprochen wird. Meistens sind es irgendwelche Lisas, die zu ihrer Freundin sagen: „och ich weiß gar nicht wie ich das mit dem Gepäck beim Rückflug nach Deutschland machen soll. Ich hab schon beim Hinflug Übergepäck gehabt“. Oder: „...am meisten freue ich mich wenn ich zurück in Deutschland bin auf meinen Friseur,- Haare färben und Spitzen schneiden...“.
Das Verhältnis von Touristen empfand ich in etwa so:
Etwa 40-50% sind Asiaten (meist aus Thailand, Malaysia, China und Japan). Sehr viele haben eine Rundfahrt in einem Bus gebucht und werden in Gruppen einmal um die ganze Insel gelotst. Man findet Sie daher weniger auf Campingplätzen an. Natürlich habe ich Dutzende angequatsch um Sie dann in ihrer Landessprache zu begrüßen, was immer für Verwunderung führte. Man stelle sich z.B. folgende Situation vor: man spricht einen Asiaten an woher er komme, er antwortet mit „Thailand“ und meine Reaktion ist eine Verbeugung mit den Worten „sabadi kaap „. Die lustigste Situation war aber als Ich auf der Toilette saß, mein Geschäft verrichtete und in der Zwischenzeit draußen auf dem Parkplatz ein Reisebus parkte. Ich spülte und öffnete die Klotür. Plötzlich standen ca. 20 Asiaten vor der Klotür und warteten. Verwundert wo all die Asiaten auf einmal herkamen, trat Ich aus der Tür und gab ein lautes: „Konnichiwa“ von mir. Da mussten alle lachen, da es sich tatsächlich um Japaner handelte.
Die anderen 50-60% der Touristen in Neuseeland sind aus zentral Europa. Dies teilt sich wiederum auf in eine kleine Mehrheit an deutschsprachige Länder (Österreich, Schweiz, Holland, Deutschland) und Frankreich. Nur ein winzig kleiner Teil ist aus dem restlichen Europa/Welt. Man kann also einfach mal getrost Lotto spielen und einfach mal jemand, der nicht asiatisch aus sieht und Tourist ist, auf Deutsch ansprechen. Die Erfolgschance liegt bei 50%. Wenns falsch war, dann ists meistens ein Franzose.
Natürlich muss man auch differenzieren ob es sich um einen echten Tourist oder um einen work-and-traveler (Mitte 20 jähriger die auf einem Arbeitsvisum dort arbeiten) handelt. Unterscheiden kann man die beiden Gruppen ganz einfach. Touristen fahren Camper, der einfach am Logo der Mietgesellschaft zu erkennen ist.
Hier eine kleine Auflistung an Miet-Campern, die Ich so auf Neuseelands Straßen sah:
Britz, Maui, Apollo, Space Rockets, Hippie Campers, Pacific Horizon, Kiwi Camper, Travelers Autobarn, wicked Australia, Jucy, classic campers, mighty und Mad Campers. Vielleicht hab ich noch ein halbes Dutzend vergessen...
Work and Traveler fahren meistens mit einem alten Kombi oder einen Wissbänger. Wissbänger?! JA,- Wissbänger! Wissbänger sind selbst umgebaute Vans (vgl. z.B. T4 VW-Bus) mit Matratze, Küche, echter hippiesker Innenausrichtung und gut gemeintem kunstänlichen Kritzeleien an der Außenseite. Ein Wissbänger ist aber nur dann ein echter Wissbänger, wenn er eine Schiebetür hat. Den Namen Wissbänger bekommt das Gefährt nämlich durch folgendes Verhalten: Die Schiebetür des Fahrzeuges macht nämlich beim öffnen „wiiiisssssssssssss“, anschließend wird die Tür danach immer mit voller Wucht laut zugeknallt „BÄNG“. Dabei ist es wichtig, dass man keine Rücksicht auf die Uhrzeit oder sein Umfeld nimmt. Es ist so eine Art Erkennungsmerkmal. Nachts wenn die Touristen schon auf ihren Campingplatz sind und langsam schlafen gehen, kommen die Wissbänger an und machen Radau. „Wiss bäng“, oh ich hab was vergessen „Wiss bäng“, und das Licht brennt ja noch „Wissbäng“, jemand muss nochmal in der Mitte der Nacht aufs Klo „Wissbäng“ und „Wissbäng“ beim zurück kommen...
Auf den Campingplätzen ist es dann so wie an anderen Campingplätzen wo Deutsche übernachten auch (vergleiche Bodensee, Balaton, Gardasee etc.). Man sitzt vor seinem Wohnwagen im Campingstuhl und vermeidet Bewegung.

BELGIER!

Speziell fiel mir ein stereotypes Verhalten von kinderlosen deutschen Pärchen auf.
Man erkennt sie sofort: Sie sind jung, blond, frisch geduscht, tatkräftig und lächeln nie. Lisa und Martin. Sie sind aus dem gehobenerem Mittelstand, meistens unglaublich gut ausgerüstet und jedem anderem Touristen in jeglicher Hinsicht weit überlegen. Man erkennt Sie sofort am Geräusch: „TAK TAK TAK...“ beim betreten des Campingplatzes, da nur Martin Heringe mit einer unglaublichen brutalen Präzision in die Erde gemeiselt bekommt, wie kein anderer. Die Tatsache, dass kein Wind weht und das Zelt auch ohne Heringe stehen würde interessiert dabei nicht. Lisa und Martin tragen Outdoorbekleidung mit eingenähten Anti-Mücken-Schutz, eine Multifunktionsjacke in Neon Farben, spezial deutsche Wandersocken und Birkenstock oder Wanderschuhe. Wenn man Martin auf seine tolle Ausrüstung anspricht und ihn für seinen deutschen Heringsklopfer-9000-Hammer lobt, tut Er es ab und gibt auf eine gewisse Art zu verstehen, dass Deutsche eben immer gut vorbereitet sind.

Man fragt sich, dass wenn sich schon jemand so verhält, muss er dann auch noch Deutscher sein? Das ist zu leicht, zu offensichtlich!

Es wäre so, als begegne man einem wahrhaft kauzigen Wissenschaftler, einer wahrhaftig fetten Schwiegermutter, oder einem amerikanischen Geschäftsmann der seinen zweiten Vornamen wahrhaftig mit einer Initiale abkürzte und wahrhaftig Zigarre raucht. Man hat das Gefühl gegen seinen Willen in einer Varieté Nummer auf zu treten und möchte sich am liebsten hin setzen und die Nummer umschreiben.

Wären Lisa und Martin aus Brasilien, China, Russland oder sonst irgendwo gewesen, so hätten sie sich genau so benehmen können. Es wäre überraschend, faszinierend und einfacher zu beschreiben gewesen. Ich möchte hier aber nicht an Aufrechterhalten von Klischees mitwirken und möchte im folgendem diese Klischee-Deutschen einfach Belgier nennen.

In Belgien heißt es: ein Belgier grüßt keinen anderen Belgier. Also grüßen Belgier auch grundsätzlich keinen Fremden, da es sich ja um einen Belgier handeln könnte. Aufgefallen ist mir das speziell beim wandern. Wenn man wandert und es kommt einem jemand entgegen, so sagt man meistens ein kurzes: „Hey“ oder „Hi“ und fragt in der Langform des Smalltalks ob alles in Ordnung ist. Aber nicht die Belgier da diese einen ignorieren. Sie schauen einen gegeben falls mit offen Mund an oder versuchen ein unhörbares „Hi“ in einen nicht vorhandenen Bart zu kontern, während Sie mit den Augen rollen. Offensichtlich waren diese Belgier nicht gefasst, außer sich selbst noch andere Touristen in Neuseeland vor zu finden. Oder sie sind einfach gelangweilt und unterfordert da es ja bekanntlich in Belgien viel größere Berge und bessere Wanderwege gibt.

Zurück auf dem Campingplatz. Es ist es normalerweise Sitte, dass man auf einen Campingplatz ankommt seine Nachbarn begrüßt und kurzen Smalltalk sprich, aber nicht die Belgier! Man denkt sich doch,- dass spätestens in der Küche eines Campingplatzes oder eines Hostels müsste man sich doch mal mit seinem Umfeld akklimatisieren und zumindest beim betreten des Raumes sagen: „Hello“ oder „how are you“ um das Eis zu schmelzen. Lisa betritt den Raum aber immer mit Kopfhörern, redet nicht und fragt höchstens mal nach einem Topf. Auf die Frage, wo Sie her kommt antwortet Lisa akkurat mit „Brüssel“ und damit ist das Gespräch für Sie auch schon beendet. Man kann also immer erkennen wenn in einem Gemeinschaftsraum oder einer Küche nicht gesprochen oder vielleicht nur leises geflüstert wird, dann sind Belgier anwesend!!!

Am frühen Abend bekommt man die Belgier so gut wie nie zu Gesicht, da sie mit der Zubereitung ihrer Mahlzeit sehr beschäftigt sind. Dazu gehört das hin und her Gelaufe mit Schüsseln und Töpfen mit kochendem Wasser, Pfannen, Stoppuhren, Taschenmessern und Schnittbretter mit zerstückelten Bio-Gemüse. Schließlich setzen Sie sich sich und verspeisen ihr Festmahl mit unerbittlicher belgischer Effizienz und weigern sich dem 2-Liter-Tetra-Pack-Wein, den ich mit meinen Eltern trinke, wenigstens einen verächtlichen Blick zu zuwerfen. Dann kündigen Sie mit einem kurzem nicken an, dass Sie jetzt schlafen gingen, da man ja morgen früh wandern wolle. Entweder verschwinden Sie dann in ihren Wohnwagen oder in ihr selbst mitgebrachtes Zelt (made in Belgien). Aus dem Wohnwagen schimmert noch eine Weile das Licht des eingeschalteten Handys und am Geräusch der Wasserpumpe hört man wie Sie in ihren viel zu engen Wohnwagen dann ihre Zähne putzen, anstatt in den Gemeinschafts-Waschraum des Campingplatzes zu gehen.

Man macht sich dann schon Sorgen um diese Belgier. Beispielsweise saß ich eines Abends am Strand, kochte ein Curry mit Reis. Danach entzündete Ich, bei einbrechender Dunkelheit gegen 20Uhr ein Lagerfeuer am Strand. Hinter der 5 m entfernten und 1,50 m hohen Sanddüne standen 30 Wohnwagen in denen noch Licht brannte. Es war niemand mehr da. Allein saß ich dort am endlosen Strand und verbrannte Treibholz in meinem Lagerfeuer. Die Frage die Ich mir stellte war: Wann genau wurde nochmal aus am-Strand-bei-Lagerfeuerschein-mit-Gitarrenklang-und-Bier-abhängen, plötzlich im-Wohnwagen-sitzen-und-in-sein-Handy-starren? Ist wohl eine rhetorische Frage. Sehr viele belgische Pärchen fühlen sich ja auch ein bisschen Hippie, aber leider haben Sie keine Ideale. Egal.... Wer braucht heute schon Ideale, wenn man doch idealen Empfang hat.

Die Belgier stehen wie jeden Tag pünktlich um 9 Uhr auf, frühstücken ihr selbst importiertes belgisches Seidenbacher Müsli und ziehen los ihre unendliche lange Liste an Sehenswürdigkeiten ab zu arbeiten. Schließlich sind sie ja hier wegen Urlaub und Erholung.

Hobbits

Was viele nicht wissen, ist dass Peter Jackson (der Regisseur von Herr der Ringe) Neuseeländer ist und seine ersten Filme eher aus dem B-Movie- und Splater-Genre-Ecke kamen. So machte Ich es mir zur Aufgabe nicht nur überlaufene Orte von Herr der Ringe auf zu suchen sondern auch Orte von „Bad Taste“ und „Braindead“.

Wenn ich das nächste mal nach Neuseeland gehe dann nur mit einer Gandalf Kostüm und verlange pro Foto 10 NS$. Ebenso packe Ich mir einem Stapel „The Lord of the Rings Location Guidebook: Extended Edition“ ein, da diese für ziemlich wenig Geld im Internet, aber für sehr viel Geld in Nusselend erschwinglich sind (das nennt man Arbitragemöglichkeit). Natürlich kann man einige Drehorte von Herr der Ringe über Internet, geführte Touren oder Touristen-Informationen überall auf der Insel finden. Einen Drehort zu besuchen ist wie ein kleines Boni, dass man auf jeden Fall mit nehmen und fotografieren möchte.
Definitiv war Hobingen ein Highlight der Reise!
Es sei angemerkt, dass man unbedingt reservieren sollte und eine Besichtigung 80 NZ$ kostet.
Für den einen ist es das nicht wehrt, ich fands cool! Hatte ich doch vor einiger Zeit mal eine STAR WARS Capie in einem second hand laden gekauft. Somit hatte ich nun die Chance ein komplett falsches Merchendise zu tragen. Also so wie wenn man eine Burgerking Krone trägt und zu Mac Donalds geht und überall Fotos von sich macht. klingt wie im falschen Film?! Ist es auch! ;-) -

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Im 15 Minuten Takt wird ein Reisebus nach dem anderen zur Kulisse des Hobbit-Dorfes gefahren und mit einem Reiseführer wird das komplette Filmset in einer guten Stunde abgelaufen. Am Schluss gibt es ein Freibier im grünen Drachen und das wars. Alles was ich wollte, war natürlich einen Golfball spielen. Was ich auch erfolgreich hinter der alten Mühle gemacht habe.

Meine Lieblingsorte

  • Mir gefiel die Gegend zwischen Taupo und Rotorura gut. Das ist auf der Nordinsel, nördlich des Tongario Nationalpark (da wo der Schicksalsberg ist). In dieser Gegend hat es viele Thermalquellen in die man sich rein legen kann. An einem Ort gab es sogar einen heißen Thermalbad-Fluss. Anscheinend lief eine heiße Thermalquelle in einen Fluss über und erhitzte das Wasser auf ca. 35Grad. Der Fluss mischte sich mit einem eiskalten Gebirgsfluss und man konnte sich in den Zusammenfluss legen und hatte es angenehm warm.

  • Ebenfalls fand ich die Gegend um Kawhia schön. Am Campingplatz gab man uns Schaufeln und schickte uns an den Strand. Dort grub man sich eine Kuhle zu einer heißen Quellen und legte sich hinein. Siehe Hot Water Beach im Internet. https://images.app.goo.gl/MYQAMj2qrhXRNMoS6

Nach etwa einer guten Woche im Wohnwagen mit meinen Eltern hatte man sich eingespielt und das ganze fing an Spaß zu machen. Jeder hatte seine Posten: Papa fährt, Mama spült das Geschirr ab und Ich sage wo es lang geht.
Von Kawhia nach Te Kuiti gab es noch so einen schönen Tag wo alle 5km eine kleine Sehenswürdigkeit war. Ein Wasserfall: man hält, läuft durch das Dicklicht zum Wasserfall, läuft zurück und fährt weiter. Dann kommt eine Höhle, eine Naturbrücke, wieder ein Wasserfall uswusw.

Schließlich fuhren wir auf die Südinsel zurück an die Westküste und konnten uns noch die „pancake rocks“ anschauen, als wir am nächsten Tag fest stellten das wir am nächsten Tag das Auto abgeben mussten. Das war das Signal schleunigst wieder nach Christchurch zurück zu fahren. -alles vorbei-
Wir verbrachten die letzten Tag hauptsächlich am Sumner Strand, der sich in der Vorstadt von Christchurch befand. Ebenso schlichen sich mein Dad und ich durch den Ausgang in das überteuerte Antarktis Museum und Ich trötete am Dienstag Abend auf der Jamsession im Jazzclub „Fat Eddys“.
Am Freitag 15.3. brachte ich meine Eltern zu Flughafen und ein neuer Abschnitt begann.
Einmal um Neuseeland geradelt
Als ich meine Eltern am Flughafen auf gegeben hatte und zurück in die Stadt fahren wollte, hatte sich die Welt, ohne meines Wissens, weiter gedreht und komplett geändert. Es fing damit an, dass ich an der Bushaltestelle stand, ein Bus hielt an, aber öffnete nicht seine Türen. Der Busfahrer telefonierte, legte auf und öffnete kurz die Türe um zu sagen, dass etwas passiert sei und er nicht mehr in die Innenstadt fuhr und fuhr weiter. Ich wartete und stieg in den nächsten Bus ein. Ich sagte dass ich in die Innenstadt müsse und er fuhr letztendlich in die Nähe der Innenstadt. Ich stieg aus um den Rest zum Hostel zu laufen. Ich hörte eine Sirene und die Stadt schien wie ausgestorben. Vor dem Krankenhaus wachte ein schwer bewaffneter Polizist und nach und nach wurde mir klar, dass ich mich in einem Krisengebiet befand. In den Nachrichten hatte bestimmt jeder mitbekommen, was am 15.3. in Christchurch passierte und icke war plötzlich mitten drin. Ich chatete mit Benni und er riet mir so schnell wie möglich Schutz zu suchen, da ein paar Amokläufer mit großkalibrigen Waffen noch auf freien Fuß seien. Ich lief den Rest mit eingezogenen Kopf bis zum Hostel und redete mit den Leuten dort. Vom Hostel hat man die Schüsse gehört und im Fernsehen liefen die Nachrichten heiß. Ich machte meine Radiosendung und bereitete meine Fahrrad Tour vor. Bis 2 Uhr nachts schaute Ich dann noch den Rennautos, mit Blaulicht und Sirene, zu wie Sie um den Block rasten. Dann ging ich ins Bett.

Am nächsten Tag sattelte Ich mein Fahrrad, fuhr am Botanischen Garten vorbei um eine Schweigeminute ein zu legen, gedachte der Opfer und fuhr los.

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Nach Sonnenuntergang hatte ich meinen ersten Platten, den Ich am Straßenrand sofort reparierte. Es hielten 2 Autos und fragten, ob alles gut ist und wollten helfen. „Alles gut“ lehnte ich danken ab. Noch 5 Km und Ich erreichte endlich den Freecamp (freier Campingplatz). Dort angekommen standen 2 work-and-traveler wir kamen ins Gespräch und schnell stellte sich heraus, dass es Deutsche waren. Der eine sagte: bis du der, der mit dem Golfschläger um die Welt reist? WHAT!!!! Bin ich etwa schon so bekannt? Mit Nichten, wir hatten uns vor gut einem Monat in Sankt Kilda bei Melbourne schon mal kennen gelernt als ich den Pinguinen das Golf spielen bei brachte (das war eine andere Geschichte).
Am nächsten Tag fuhr ich ca. 15 Km in die nächst größere Ortschaft und wollte an der Tankstelle mal ordentlich meine reifen aufpumpen. Es gab leider keine Pumpe. Ich schaute auf mein Navi, als mir ein älterer Mann entgegen kam und „You look lost“ sagte. Nach einer kurzen Unterhaltung nahm er mich mit und Ich war bei ihm und seiner Frau zum Mittagessen eingeladen. Es war das erste mal dass ich Beetroot Radish mit Kartoffel und gekochten Fleisch gegessen habe,- sehr sehr lecker!!! Beetroot Radish, oder generell Radish werde ich in Deutschland importieren. Es ist eine Art neuseeländische Antwort auf Gemüsemarmelade (oder für Schwaben: Gemüse´gsellss).
Ich fuhr weiter und die Tage gingen vorbei ohne besondere Vorkommnisse. Ich erreichte Oamaru und schaute mir das Steam Punk Headquater an,- was richtig cool war!!! https://www.steampunkoamaru.co.nz/
Am nächsten Tag passierte ich die Moreki Boulders. https://images.app.goo.gl/tKNbKai3KZ11dUXU8
Nach einer knappen Woche erreichte Ich endlich Dunedin. Dort traf Ich mich mit Luca und seiner Freundin Yvy. Luca, hatte ich vor einem guten Jahr in Bangkok kennen gelernt und wir blieben in Kontakt während er nun ein Jahr work-and-travel in Neuseeland machte. Dunedin ist eine sehr lockere Studentenstadt. Am Wochenende sind die Kneipen um das Octagon (oktagonförmiges Stadtzentrum) voll mit betrunkenen Studenten und lauter Musik. Es fühlte sich ein bisschen an wie Aberdeen in Schottland (vergleiche Stadtbild, schlechtes Wetter und überlaufenen Clubs mit schlechter Musik). Die Stadt rühmt sich mit der steilsten Straße der Welt. Natürlich versuchte Ich Sie vergeblich hoch zu fahren und lies einen falschen Golfball herunter kullern. https://de.wikipedia.org/wiki/Baldwin_Street
Am Sonntag war Luca richtig angeschlagen und krank, also packte Ich meine Sachen und machte am Montag los. „Ich hatte mir einen merkwürdigen Husten über die Nacht eingefangen, er wird weg gehen wenn ich wieder Rad fahre“, so dachte ich. Als ich aus der Stadt drausen war und so entlang der Straße fuhr, holte mich ein älterer Mann mit dem Fahrrad ein. Wir fuhren gleich auf und unterhielten uns. Er fand meine Geschichte ziemlich interessant und bot mir an, bei sich zu übernachten. Gesagt getan. In der Nacht brach bei mir aber eine richtige Grippe aus. Schweißgebadet wachte ich nachts auf und machte mir Sorgen wie es jetzt weiter ging. Ich hatte Fieber, das war klar und mir ging es richtig beschissen, dass war auch klar.
Am nächsten Morgen redete ich mit Mathew, meinem Gastgeber und er sagte dass ich ohne Probleme noch eine Nacht bleiben könnte und gab mir sogar Medikamente. Am nächsten Morgen stellte sich keine deutliche Veränderung ein und wir machten folgendes aus. Mathew musste von Mittwoch bis Sonntag nach Auckland. Er bot mir an so lange hier zu bleiben. Ich nahm dankend an und versprach auf seine Hunde (Mag und Sirius) auf zu passen. Ich kurierte mich und lebte eine Woche lang auf einem Hügel mit blick nach Brighton umgeben von Bäumen, eine Herde Schafe und 2 Hunden. Am Sonntag kochte ich Käsespätzle und am Montag fuhr ich weiter.
Besonders schön fand ich von Balclutha entlang des Clutha Rivers zu fahren. Ich schaffte es nach Gore und fuhr weiter nach Mandeville. Mandeville war ein kleiner Ort mit 20 Einwohnern und einem großen Herz. Ich erreichte bei einsetzenden Regen ein Café. Der Besitzer kam raus und sagte, dass er mich gerade beim vorbeifahren auf der Straße gesehen hat. Ob ich einen Kaffee will, er lädt mich ein. Cool!
Hinter dem Café waren 2 größere Hallen, in einer war ein Flugzeugmuseum untergebracht, dass ich mir danach anschaute. In der 2. Halle war eine riesige Werkstadt für Flugzeugoldtimer. Ich redete hier und dort und kam zum Chef des kleinen Unternehmens und machte ein Radio Interview mit ihm. Wie kommt man man auf die Idee hier, am Grund von Neuseeland, eine Werkstatt für Oldtimer Flugzeuge zu bauen.
Der restliche Tag kämpfte ich mich durch den Regen bis ich sehr aufgeweicht und unterkühlt irgendwann in Lumsden an kam. Ich bezahlte den Campingplatz um eine warme Dusche in Anspruch nehmen zu können.
Am nächsten Tag fuhr Ich weiter. Mein nächstes Etappenziel war Te Anau. Auf dem Weg in die nächste Ortschaft Mossburn kam mir eine geniale Idee! Meine Route würde normalerweise so aussehen: Wenn ich in Mossburn bin, so sind es noch ca. 50-60 Km über einen sehr hohen Berg nach Te Anau. Den gleichen Weg müsste ich aber am nächsten Tag wieder zurück fahren um wieder in Mossburn zu sein. Also entschloss ich mich kurzerhand in dem Holidaypark in Mossburn ein zu quartieren und den Weg von Mossburn nach Te Anau zu trampen. Gedacht,- getan. Ich packte meinen Golfschläger ein und ein kleines Vesper, stellte mich an die Straße und trampte. Ein großes Auto hielt mit einer Gruppe von jüngeren Menschen. Wir fingen an uns zu unterhalten und es stellte sich heraus, dass sie gerade von einem christlichen Seminar aus Queenstown kamen. Ich sprach ein wenig über meine Reise und fragte was Sie so tun. Es stellte sich heraus das Sie auf einer Art christlicher Selbstfindung sind. In Te Anau angekommen ging ich zum See und spielte einen Golfball. Ich sah ihn als südlichster Punkt meiner Welt an. Ich ging den See entlang und kam an einem Park mit Vögeln raus. Im ganzen war alles ganz nett, aber umwerfend sieht anders aus. Te Anau ist einfach das Basiscamp für jede Expedition zu 1000 verschiedenen Wanderwegen in den Fjordland Nationalpark oder zum Milford Sound Nationalpark. Ich meldete mich wieder bei Kat, die Fahrerin meiner Mitfahrgelegenheit. Ich fragte, was Sie heute noch machen? Sie antwortete, dass Sie ein Lagerfeuer mit der christlichen Jugend machen und wenn ich wolle, doch vorbei kommen könnte. Das tat ich. Sehr schüchtern sah ich mich einer christlichen Kiwi-Jugend gegenüber die auf dem Anwesen der Kirche Bewegungsspiele spielten. Ich entschloss mich das Feuer in angriff zu nehmen und entfaltete ein großes Lagerfeuer. Die Sonne ging unter und wir aßen Pizzas und rösteten Marshmellows. Langsam brach das Eis, Ich kam mit den Jugendlichen ins Gespräch und vergaß dabei die Zeit. Gegen halb 10 wollte ich dann nach hause trampen und Kat bot mir an auch im Gemeindehaus zu schlafen. Was solls. Ich nahm an, bekam ein Zimmer und blieb. Am nächsten morgen stand Kat mit mir auf und Sie fuhr mich zu meinem Campingplatz. In der Nacht hatte es zum ersten mal Frost gehabt und ich war sehr dankend, dass ich diese Nacht nicht in meinem Zelt übernachten musste.
Die Fahrt ging weiter nach Queenstown wo ich 2 Nächte blieb. Queenstown ist der Rede nicht wehrt. Komplett überladen mit Hotels, Restaurants und teuren Touristen-Outdoor-Aktivitäten-Angeboten (wie z.B. Fahrrad fahren). Eine Sache hat mir aber trotzdem gefallen und das war im dortigen Stadtpark Frisbeegolf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Discgolf
Nächste Station war Cromwell, wo ich einen Tag neben dem Gemeindehaus in Lowburn verbrachte, da es den ganzen Tag ununterbrochen regnete.
Auf dem Weg nach Wanaka sah ich am Straßenrand einen Vogel hüpfen. Ich blieb kurzerhand stehen und lief zurück. Ein wunderschöner majestätischer Falke hatte sich den Flügel gebrochen und hüpfte umher wie ein aufgescheuchtes Huhn. In meine Kopf ergaben sich 3 Möglichkeiten:
weiterfahren.
das Tier zu töten, da es sowieso nicht durch kommt.
Das Tier zu fangen und in ein Tierkrankenhaus zu bringen.
Die ersten beiden Alternativen fielen aus, da ich Sie aus ethischen Gründen nicht vertreten konnte.
Na dann....
Fang mal einen Falken mit den Fahrradhandschuhen.
Fällt dir was auf?
Ja! Das Tier hat verdammt nochmal scharfe Krallen!
Man lernt sich kennen und ich taufte den Falken Hubert. Nach langem Hin und her hatte ich es endlich geschafft Hubert ein zu Tüten. Aber was nun? Nach Cromwell warens 40 Km zurück und gegen den Wind. Nach Wanaka warens über 55 Km nah am Wind. So oder so, fielen Stunde um Stunde die Überlebenschancen für Hubert in der Tüte. Was nun?
Ich stoppte ein Auto. Drinnen saß ein hippieskes, leicht bekifftes aussehendes französisches work-and-traveler Pärchen. Ich machte ihnen klar, dass Sie jetzt den Falken in der Plastiktüte nehmen müssen, und nach Cromwell in die Tierklinik fahren müssen, damit man Hubert seinen Flügel reparieren könne. Nach einem irritierten Blick nahmen Sie sich der Sache an. Sie nahmen die Tüte samt Vogel mit, legten ihn auf den Rücksitz und fuhren los. In Gedanken dachte ich mir nur, was wäre wenn Hubert seiner Tüte während der Fahrt entkommen würde und ordentlich Terror im Auto der tiefen entspannten Franzosen machen würde. Ich musste bei dem Gedanken schmunzeln. Lange ging mir diese Geschichte durch den Kopf. Was die richtige Entscheidung gewesen wäre. Da ich mich auch lange dafür geschämt hatte, dass ich ein Problem an nahm und es dann einfach aus der Hand gab. In meinen Augen wäre richtig gewesen, das Fahrrad sicher zu parken, zum nächsten Tierarzt zu trampen, den Vogel selbst ab zu geben und zurück zu trampen. Wahrscheinlich hätte dann der Tierarzt gesagt, da kann man nichts mehr machen und hätte ihn dann eingeschläfert und der ganze Weg wäre umsonst gewesen.
Weiter gings nach Wanaka, wo sich Massentourismus um einen Baum im Wasser versammelte. #thatwanakatree
Ein verrückter wollte in der Menschenmenge mit mir über Gott sprechen, erklärte mir aber auch gleichzeitig was das Besondere an dem Wanaka Baum war. Das Besondere ist, dass der Baum im Wasser wächst.
Weiter!
Es ging über Hawea in die Nähe des Haast Passes zur Westküste. Die Nächte waren sehr feucht und kalt. Aus Angst zu erfrieren entwickelte Ich eine Methode um zu überleben. Ich wickelte mich zum schlafen gehen in eine Decke ein, hüpfte in meinen Schlafsack und hüpfe wiederum in einen Überschlafsack mit Silberfolie an der Innenseite (bestimmt ein belgisches Fabrikat). Dann hatte ich mir eine PET Falsche mit kochend heißen Wasser vorbereitet die ich dann runter schob bis zu meinen Zehen.
Eines Abends auf dem Weg zum Haast Pass lernte Ich Raj kennen. Ein Fahrradfahrer aus Indien. Er war der erste indische Langstreckenfahrradfahrer den ich in meinem Leben kennen lernte. Wir übernachteten in einem DOC Camp (neuseeländischer Alpverein / sehr nützlich in Neuseeland https://www.doc.govt.nz/). Am nächsten Tag überquerten wir den Haastpass, sahen ein halbes Dutzend Wasserfälle und Ich lernte Biene aus Österreich kennen. Leider hatte ich auch bei der Talfahrt mir 2 gebrochene Speichen ein gefangen. Der Zufall führte Biene, Raj und mich an dem Abend in Haast in einer Motorlodge wieder zusammen. Dazu gesellte sich Simon aus der Schweiz. Am nächsten Morgen kochte Ich ein deftiges Frühstück mit Bratkartoffel und Bratwurst. Danach ging jeder seiner Wege.
Auf meiner Route standen nun ca. 240 Km über den Fox und Franz Josef Gletscher an, bis Ich am nächsten Fahrrad Laden war.
Mhm...
Ich entschloss mit Fahrrad zu trampen und hatte einen kleinen Erfolg. Ich schaffte es bei einem Mann mit Anhänger mit zu fahren. Am Abend erreichte Ich wieder einen DOC Camp. Dieser kostete 13NZ$. Mhmm ein bisschen teuer für eine Toilette. Der Campingplatz war an einem See gelegen und dort campierten 2 Fahrradfahrer. Ich gesellte mich dazu und stellte fest, dass es Franzosen waren. Ich fragte Sie ob Sie bezahlt haben,- Sie verneinten und sagten, dass Sie immer ganz früh um 7 aufstanden und dann schnell den Campingplatz verließen. OK Gruppenzwang! Dann bin Ich auch mal dabei. In der Nacht streiften noch ein paar Kias um unsere Camp und Fahrräder. Die zunächst lustig aussehenden Papageien stellten sich aber schnell als ziemliche Plagegeister heraus. Ich legte ihnen eine Hand Reis zum picken hin, dass Sie gar nicht interessierte. Sie wollten einfach nur randalieren! Ihnen war nichts heilig und alles was aus Gummi war wurde sofort von ihrem Schnabel zerpickt. Unter anderem die Sättel der Franzosen und mein herab hängender Gummispanngurt. https://images.app.goo.gl/LZpWPVeuPq1mDmtK8
Am morgen standen wir früh auf, packten unsere Sachen und da war auch schon der Ranger da.
Er fragte uns ob wir bezahlt hatten und wir erwiderten, ohhh noooo, das wussten wir nicht....
Wir zahlten nach und radelten los. Nach einiger Zeit viel mir auf, dass ich wegen meinem Schlag im Hinterrad nicht mithalten konnte. Ich versuchte wieder zu trampen und wurde auch mitgenommen. Ein netter alter Silberrücken Kiwi mit seinem Enkelkind nahmen mich mit bis zur Nachbarortschaft wo der Fahrradladen war.
Ich hatte es gerade geschafft vor dem Fahrradladen an zu kommen als dieser bereits 15 min zu gemacht hatte.
Ich setzte mich vor die Touristen-Info und versuchte das Internet an zu zapfen. Ich stand auf um Richtung Supermarkt zu fahren, da liefen vor mir Biene und Simon über die Straße. Ein schönes wiedersehen! Wir gingen gemeinsam an den Strand, schauten uns den Sonnenuntergang in Hokitika an und machten uns ein Bier auf.
Ich schlug vor heute Nacht Käsespätzle zu kochen, was wir dann auch taten.
Am nächsten Tag gings erst mal zum Fahrrad Laden und ich kaufte ein neues Hinterrad. Es wurde eingebaut und ich fuhr die Westküste hoch nach Greymouth und bog ins Landesinnere ein um nach Reefton zu fahren. Eines Abends erreichte ich ein Autobrücke und witterte einen perfekten Wildcampingplatz. Ich übernachtete unter der Brücke und Tags drauf fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Wie ein Penner unter der Brücke feierte Ich Ostersonntag. Ich war ein wenig betrübt, war ich doch jetzt nicht nur geografisch, sondern auch noch sozial ganz unten angekommen.
Am Ostermontag hörte es auf zu regnen und ich fuhr weiter. Ich kam an einem Bierzelt mit Schützenfest vorbei. Es fand eine Jagd statt und man präsentierte seine Trophäen. 20 erschossenen Rehe, 7 Eber und 3 Gämsen. Sehr lustig war die Tatsache, dass ich mir schon vor geraumer Zeit ein Stoffgeweih an meinen Fahrradhelm montiert hatte. Es gab mir ein eigenartiges Gefühl beobachtet zu werden. Ebenfalls fand ich es sehr eigenartig, dass in einem neuseeländischem Bierzelt kein Bier aus geschenkt wird. Genau! Das klingt wie ficken ohne rein stecken und genau so fühlte sich für mich die ganze Situation an: -sehr sehr merkwürdig!-
Ich aß 3 Bratwürste und fuhr weiter bis nach Murchinson wo ich Paul kennen lernte. https://paul.goesworldwide.com/
Paul war deutscher work-and-traveler und arbeitete auf dem Campingplatz. Wir wurden Freunde und ich fixte ihn mit golfen bei einer Runde Golf im benachbarten Golfclub an. Der Campingplatz war am Buller river gelegen wo immer noch von ein paar Langbart-Kiwis erfolgreich täglich Gold schürfen. Ich blieb ein paar Tage und kochte allabendlich mit Paul etwas leckeres zu essen und wir tranken Bier.
Von dort machte Ich mich dann auf die letzten Kilometer bis nach Picton zu fahren und setzte über auf die Nordinsel.
Kat besorgte mir einen Schlafplatz über eine Freundin Kerry in Wellington und ich blieb 2 Nächte. Kerry war verheiratet und hatte 2 Kinder. Mit der Familie ging ich am Sonntag in den Gottesdienst. Was mich erwartete war etwas, dass man Mosaic nennt. Als konservativ erzogener Katholik sah man mir einen deutlich irritierten Blick an. Ich möchte es aber gar nicht negativ bewerten, sondern meinen Eindruck im folgendem teilen.
Ein Mosaic ist ein Zusammentreffen von hauptsächlich christlichen Familien mit kleinen Kindern (insgesamt etwas 30-40 Leute) in einer einer Kirche/Gemeindehaus mit mehreren Räumen (anscheinend war oder ist es noch eine anglikanische Kirche). Erst stand man im Foyer herum zu Kaffee, Tee oder Obst und jeder begrüßte jeden. Dann traf man sich im Halbkreis im größten Kirch-Raum und meine Gastgeberin begann. Als Thema wurde Abenteuer gewählt und Ich wurde als Beispiel genannt, da Ich viele Abenteuer erlebt habe. Wer in der Runde hat den auch schon Abenteuer erlebt,- ein paar meldeten sich und erzählten. Die ganze Mannschaft wechselte den Raum wo eine andere junge Frau auf dem Boden kniete. Sie erzählte die Geschichte von der Auferstehung Jesus und legte passende große Holzfliesen mit bemalten Bildern auf den Boden. Danach teilte sich alles auf. Entweder konnte man in dem Raum bleiben und etwas malen oder in einen anderen Raum gehen und einen Zeitungsartikel auf Jesus untersuchen, mit dem Pfarrer diskutieren, oder einen Wunsch auf ein Blatt Papier malen. Es erinnerte mich entfernt an Stationsarbeit, also autodidaktische Gruppenarbeit in der Schule, nur dass man nichts falsches machen konnte. Am Schluss trug man alles zusammen und damit wars auch gut. Es wurden Tische gedeckt und plötzlich wurde ein riesiges Buffet aufgebaut und alle begannen zu essen. Auf schwäbisch deute ich diese Erfahrung: „ob guad odr schlecht,- ma wois´s ed“. Zu meinen Gastgebern sagte ich, dass ich es auf eine positive Art und Weise sehr modern fand, aber es nicht das war, was ich erwartet habe. Natürlich quengelten die Kinder hier und dort, anderseits ist es eine schöne Art und Weise junger Familien Sonntags zusammen zu kommen um christliche Werte zu teilen. Nach einer kurzen Besteigung des Mount Viktoria, der einem inverser Maulwurfbau, aus Wanderwegen und Fahrrad trails, glich. War Ich noch im Wellington Zoo und lernte Tahi, den einbeinigen Kiwi kennen: https://youtu.be/gBxWrSlOrnI
Am Abend kochte ich für meine Gastfamilie Käsespätzle und wir ließen den Sonntag aus klingen.
Die nächsten Tage fuhr Ich nordwärts bis nach Wanganui. In der Bücherei produzierte ich eine Radiosendung und befreundete mich mit Valerie, einem Ukrainer, an. Ich übernachtete im Garten der Bücherei und am nächsten Tag fuhr ich entlang des Wanganui Flusses bis die Straße sich teilte.
Links ging es ins Wanganui Tal, dass auch als Fahrradfahrererisches Highlight gilt, so ein großes Schild. Rechts ging es entlang der Hauptstraße. Ich gab dem Tal eine Chance und wurde sogleich mit einem unmenschlichen Aufstieg belohnt. Oben angekommen waren 3 Maori Kiwis, die gerade einen durch zogen und die Aussicht genossen. Wir kamen ins Gespräch und Sie waren von mir sehr begeistert, so dass ihnen fast der Stummel aus Mund fiel. Ich fuhr durch das Tal und die fahrt ging schwieriger und schwieriger. Die Nacht brach herein und Ich kam auch am Ende meiner Kräfte an. Da Ich keinen vernünftigen Schlafplatz finden konnte, kämpfte ich mich bis zu einem Campingplatz durch. Er war geschlossen, da er wahrscheinlich nur zur Hauptsaison geöffnet hat. Ich Campierte in einem Gebüsch und am nächsten Morgen untersuchte Ich mein Fahrrad. Diagnose: 3 gebrochene Speichen und einen guten Schlag im Hinterrad. Ich versuchte es mit meinem Werkzeug zu reparieren dabei ergab sich ein Problem. Zwischen 2 gebrochenen Speichen, gab es noch eine ganze und die war sehr schnell durchgedreht und ich konnte Sie nicht mehr einstellen.
Das bedeutet, möglichst schnell einen Fahrradladen aufsuchen und die Speichen ersetzen, sowie am besten gar nicht mehr fahren. Ich beschloss zumindest in die nächste Ortschaft „Jerusalem“ zu fahren. Auf den 5 Km begegnete mir ein Auto mit Wohnwagen. Es hielt an und ein älteres Kiwi-Ehepaar stieg aus. Wir redeten kurz und Sie boten mir sogar an mich zurück nach Wanganui zu nehmen. Ich lehnte dankend ab, da es einfach die komplett falsche Richtung war. In Jerusalem gab es ein Kloster und eine Kirche die Ich besichtigte. In der Kirche betete Ich. Es schien mir eine Ausweg lose Situation zu sein. Es war Samstag in der Off-Saison und Ich bin im letzten abgelegensten Eck in Neuseeland wo im Umkreis von 50 Km vielleicht 50 Leute wohnen. Von diesen 50 Leuten ist dann ein kleiner Prozent teil an einem Samstag mit Auto unterwegs und wiederum ist die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering, dass Sie dann einen Anhänger oder Platz in ihrem Auto für mich, mein Fahrrad und mein Gepäck haben. Vielleicht wäre es doch gut gewesen mit dem Wohnmobil mit zu fahren. Irgendwie wusste Ich aber, dass alles gut wurde und fühlte mich voller Hoffnung.
Ich verlies die Kirche und manchmal erhört Gott Gebete sofort. Im Klosterhof fuhren 5 alte Oldtimer ein und 14 Opas stiegen aus. Eine gesellige Runde, die sich das Kloster anschauen wollten. Sie passierten mein abgestelltes Fahrrad und drückten meine Hupe: „tröt tröt“. Ich sprach Sie an und erklärte ihnen dass ich gerade ziemlich in der Patsche sitze. „no worry!“ erwiderten Sie. Zusammen schauten wir uns das Kloster an und ich brachte mein Fahrrad zu den Oldtimern. Wir deckten die Pritsche, eines Transporter-Oldtimers, ab und hievten das Fahrrad drauf. Danach gings los und Ich durfte in dem 1938 Ford auf der Beifahrer Seite mitfahren, der unglaublich bequeme Sitze hatte.
Seit Mittwoch sind Sie schon unterwegs. Ob Sie zu einer Autoshow gingen erwiderten Sie: wir sind die Show! Intern sind Sie alle irgendwie miteinander befreundet, obwohl sie alle aus unterschiedlichen Ortschaften einer Region kommen. Ich glaube, dass Sie einfach mal wieder Jungs sein wollten und eine Woche Urlaub von ihrer Ehefrau nahmen. Wir hatten einen schönen Tag und er endete damit, dass Sie mich in einem Campingplatz in Raetihi brachten mit den Worten: „Wir haben uns für heute Abend eine Lodge gebucht, sie ist aber leider voll“. Morgen holen wir dich gegen 9 Uhr ab und bringen dich zu einem Fahrrad Laden“. Der Tag ging zu ende und Ich lernte noch 3 belgische Medizin Studenten kennen, die mein eintreffen mit den Oldtimern zu Campingplatz gesehen hatten. Ich erzählte ihnen von meinem Tag und das Ich in einem 1938er Ford mitgefahren bin und dass Ich nun Mitglied der grumpy Grandpa Gang bin. Mitteilslos schienen ihre Blicke, so als ob Sie mir sagen wollen, dass es in Belgien bessere und bequemere Oldtimer gibt. Ich kochte mir ein Curry mit Reis und schaltete den Fernseher im Gemeinschafts-Raum auf Youtube und fragte nach konstruktiven Vorschlägen,- nichts. Ich suchte „Braindead“, habe Ich doch vor ein paar Tagen das Haus des Protagonisten und den Zoo in Wellington gesehen. Während die Belgier gerade aßen fing der Film an lustig zu werden. Meine Faszination und mein Gelächter konnten Sie nicht teilen, sondern waren eher angewidert von diesem Meisterstück, der über ein gutes Jahrzehnt den Rekord hielt als Film mit dem meisten Kunstblut. Hätte Peter Jackson doch so den Hobbit verfilmt,- dann hätte Ich ihn mir mindestens ein zweites mal angeschaut!
Am nächsten Morgen packte ich meine 17 Sachen und wartete auf meinen Konvoi. Er kam und man sprach darüber wie mans jetzt anpackt. Der einfachste Weg wäre in das benachbarte Ohakune zu fahren, da dort der Fahrradladen garantiert auch am Sonntag auf habe. Gesagt,- getan. Wir kamen an und luden ab. Im Fahrradladen versuchte man uns mit zu teilen, dass der Mechaniker heute seinen freien Tag hatte. Ich erwiderte: „macht nichts, Ich bin selbst Mechaniker“.
Ich verabschiedete mich von meiner Gang und ging in den Fahrrad Laden. Ich stellte klar, dass Ich 3 Speichen wechseln müsse und lediglich ihr Werkzeug benutzen will. Das Einspeichen (habe ich zwar noch nie gemacht) ist mir (aber) bekannt. Man ließ mich tatsächlich machen und Ich schaffte es! Ich entfernte die Kassette, zog neue Speichen ein, zog Sie an und bügelte meinen Schlag aus.
Fahrrad läuft! Der Bauch ist leer :-(.
Ich ging in den Supermarkt und kaufte etwas aus der reduzierten Backwarenabteilung, das mich entfernt an Pizza erinnerte. Egal,- Hauptsache es macht satt!
Als Ich so vor der Touristen-Info aß, wurde aus einem vorhandenen Wind immer mehr ein Sturm. Ich betrat die Touristen-Info und fragte nach woher denn der Wind komme und wie sich das Wetter heute noch entwickeln würde. Schlechteste Prognosen! Heute Abend war Sturm aus Norden mit viel Regen angesagt. Ausgerechnet die Richtung in die ich fahren wollte. Mhmm. Die nette Dame überzeugte mich die Nacht in Ohakune in einem Backpacker Hostel zu bleiben. Angekommen im Hostel, lernte Ich Andy (den einzigen Bewohner) kennen. Er war Kiwi und bereite sich auf die anstehende Wintersaison vor. Ich gestand ihm heute Bierdurst zu haben und machte mich auf den Weg in den Supermarkt. Zum gleichen Zeitpunkt gab es in der ganzen Ortschaft einen Stromausfall, so dass jedes Restaurant nun candlelight Dinner anbot. Der Supermarkt hatte nun geschlossen. Nun war guter Rat teuer. Andy sagte er wüsste da was. Wir gingen in sein Auto und fuhren zum Powder Horn (https://www.powderhorn.co.nz/), ein luxuriös anmutendes Hotel, dass offensichtlich über sein eigenes Notstromaggregat verfügte. Hier feiere man während der Saison normalerweise die legendären Apres Ski Partys in Ohakune. Er kannte den Barmann und lud mich ein auf ein Bier. Ich erzählte von meinen Reisen und wir redeten über Politik während wir gegenseitig immer noch eine Runde bezahlten. Das Bier war lecker und die Preise schienen mir, für diese exquisite Lokalität mit offenem Lagerfeuer etc., unglaublich günstig zu sein was wiederum daran lag, dass der Barkeeper und Andy sich kannten. Nach ein paar Runden fuhren wir zurück ins Hostel und schauten noch Kung Fury auf meinem Tablett an.
Der nächste Tag war noch mit Regenwolken bedeckt. Ich bereitete mich vor ab zu fahren und gegen 13Uhr kam endlich die Sonne raus. What a day! Der Sturm hatte sich von milden Nord auf kalten Südsturm gedreht. Mit dem Sturm im Rücken fuhr Ich an einem Stück die 70 Km bis nach Taumanurui die Berge herunter. Nachts war es kalt und einen Schlafplatz in der Natur fand ich nicht, also beschloss ich auf dem Golfplatz neben dem Clubhaus zu campieren und morgens gegen 6 auch wieder auf zu stehen.
Die nächsten Tage fuhr ich durch bis Auckland. In Te Kuiti wurde ich 2 mal von 2 unterschiedlichen Kiwis zum Essen eingeladen (einmal zum Abendessen und einmal zum Frühstück), In Piongina übernachtete ich bei Richard und seiner Frau. Richard war einer der Opas meiner Grumpy Grandpa Gang, der mir seine Nummer, mit den Worten, gab: „wenn du in der Nähe bist, meldest dich“. 80 Km vor Auckland bog ich auf der Autobahn falsch ab und befand mich auf einer Kilometer langen Baustelle. Ich bekam eine Begleiterin die mich ans 3 Km entfernte Ende der Baustelle begleitete. Um Papakura stoppte mich dann die Polizei auf der Autobahn. Ich fragte, ob ich zu schnell war?! Aber die hübsche Polizistin verneinte und sagte, dass ich auf diesem Autobahnabschnitt nicht radeln dürfte. Ich wollte erwidern, dass Ich mich gerade hier sehr sicher fühlte, aber sagte dass ich bei der nächsten Ausgang sowieso raus wolle. Das ich hier nicht fahren durfte, entschuldigte ich mich und anstatt mir einen Strafzettel zu geben, lächelte Sie mich an und gab mir ein Kompliment für meinen lustigen Helm mit Hirschgeweih. Ich übernachtete in der Nähe eines Stadttümpels in einem Gebüsch, das überseht war mit Müll und leeren Bourbone&-Cola-Mix-Dosen.
Die Gegend wurde urbaner und am nächsten Tag fuhr ich 35 Km durch bis zum Yachthafen von Auckland (der der größte Yachthafen auf der südlichen Himesspehere ist). Kat bot mir an ein paar Tage bei ihren Eltern zu übernachten, die aber gerade noch mit ihrer Motoryacht auf See waren. Ich schaffte es mit meinen letzten Akkureserven den Weg zu finden und wartete am Pier D. Gegen 16Uhr lief eine Motoryacht ein, legte an und eine ältere Frau rief mir zu, ob ich Philipp sei. Wir machten uns bekannt. Jane und ihr Mann Brom wollten heute Abend in den Jachtklub gehen und die Nacht auf der Yacht verbringen. Ich brachte mein Fahrrad auf die Yacht und war schnell überfordert. Eigentlich wollte ich duschen, aber hatte plötzlich auch ein Glas Weißwein in der hand und der Tisch wurde mit leckeren Häppchen gedeckt. Brom war sehr interessiert an Physik und wir philosophierten über Quantenmechanik (ein Thema, dass ihn sehr interessierte aber nie jemand fand mit dem er darüber sprechen konnte). Jane verstand offensichtlich nur Bahnhof, also wechselte Ich das Thema. Danach ging unter Deck zum duschen. Als Ich zurück kam, traf der Bruder von Jane, mit Gemahlin, ein. Wir tranken eine weitere Runde Wein und gingen in den Jachtklub. Dort angekommen hatte Brom etwas auf seinem Herzen. Ich sagte, dass Ich den SKS-Schein für Segelschiffe habe und Brom fragte mich über den America Cup. Ich erwiderte, dass ich wisse dass es ein Rennen ist. Wir verließen die Lounge und gingen um die Ecke. Dort stand er! Ein Pokal, fast so groß wie ich selbst,- der Americas Cup! https://images.app.goo.gl/ve5J8HDTt7ZLgVp18
Wir ließen den Abend feucht fröhlich im Jachtklub ausklingen und ich schlief in einem Doppelbett in meiner eigenen Koje. Über diese Tatsache, dass ich am Morgen dieses Tages wie ein Penner neben Müll an einem dreckigen Ort auf wachte und Nachts auf einer luxuriösen Yacht zu Bett ging widerspiegelt doch am besten den Karneval der Gefühle, den man manchmal auf so einer Reise hat. Oder mit anderen Worten: Das Leben schlägt manchmal eben doch die besten Kapriolen. Es ist eine wichtige Lektion die Ich auf meiner Reise fürs Leben lernte. Sehr oft hatte ich Situationen wo ich zum Beispiel bei Sonnenuntergang und einsetzenden Regen einen Platten reparieren musste, anstatt aus zu rasten und zu fluchen wie ein Rohrspatz oder zu hoffen dass jetzt jemand aus dem nichts kommt und hilft, so reparierte Ich den Platten lieber schnell bevor es richtig schiffte, dunkel wurde und Kälte aufkam. Ich lernte also Enttäuschungen und schlechte Situationen einfacher weck zu stecken und kleine Dinge wie eine Dusche, einen Schlafplatz der nichts kostet zu schätzen, egal wie versifft er war. Wenn einem hingegen das Leben an die Tür klopft und mal einen aus gibt, bleibt man bescheiden, nimmt es an, freut sich und weiß es wahrlich zu schätzen. Sprich Ich lernte die Achterbahnfahrt, das auf und ab des Lebens besser zu federn. Sprich: Gibt das Leben dir Zitronen, so lächle und finde jemand mit Tequila und Salz. Gibt das Leben dir hingegen Jemand der dir einen Drink spendiert und fragt dich was du willst, so sage ihm das gleiche was du auch trinkst und stell keine Ansprüche.
Zurück zur eigentlichen Geschichte...
Am nächsten Tag machten wir es so, dass Jane und Brom mein Gepäck im Auto mit nahmen und ich in das 10 Km entfernte Mission Bay zu ihrer Wohnung radelte. Mir kam es entfernt an die Wohngegend von Charlie Harper (von 2 & ½ Man) vor. Ich stellte mein Fahrrad in der Garage unter wo auch ein ziemlich modernes Auto stand. Es war Broms Prachtstück ein echter Maclaren. Ich bezog mein Gästezimmer und dann machten wir auch schon wieder los um mir die Stadt zu zeigen. Wir fuhren nach Devenport und North End um das andere Seite der Bucht zu sehen und natürlich auch um die tolle Brücke über den Yachthafen zu überqueren. Mein erster Eindruck von Auckland war Sydney, nur ein bisschen kleiner.
Wir kehrten im Elephant wrestler ein, wo es an diesem Tag ein Rips-Special gab. Die Größe der Portion kann man mit einem Schnitzel beim Schatten in Söflingen vergleichen. Der Unterschied war, dass ich zur Verblüffung aller (und auch mir selbst) alles essen konnte. Ich legte noch einen drauf und aß noch den restlichen Salat und noch ein paar der restlichen Pommes. WOW! Meine Gasteltern waren stolz auf mich und ich war komplett begeistert so leckere und zarte Rippchen gegessen zu haben wie ich Sie noch nie zuvor gegessen hatte.
Den Abend ließen wir in einer Kneipe an der Strandpromenade ausklingen wo jeden Sonntag ein paar ältere Herren good old Jazz spielten. Natürlich spielte ich mit.
Am Tag darauf, besorgte ich mir eine Box für mein Fahrrad und schaute mir die Innenstadt an. An einem größeren Platz beschaute ein Asiat im Anzug mein Fahrrad. Wir kamen ins Gespräch und gingen zusammen Essen. Es stellte sich heraus, dass er Japaner war und Professor für Wirtschaft ist, der hier in Auckland lehrt. Wir hatten ein ziemlich interessantes Gespräch über die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und die Rolle Chinas. Wieder zu hause, zerlegte ich mein Fahrrad und fing an zu packen.
Am nächsten Tag hatte Brom sich ein bisschen Zeit für mich genommen und wir machten eine Spritztour an die Westküste mit dem Maclaren bei offenem Verdeck. -wie geil ist das denn!!!-.
Sowohl die Spritztour, als auch der komplett grüne Teil Aucklands (um die Gegend Piha) faszinierte mich sehr. Den restlichen Tag verbrachte ich in der Küche. Ich kochte für Freunde und meine Gasteltern. Es gab Wiener Schnitzel mit Käsespätzle, dazu eine Pilzrahmsauce mit Schweinebauch, Brokkoli, Karotten-, Kartoffel-, und grünem Salat.
Der Abend endete mit aufgeblähten Bäuchen und ein paar Flaschen exquisiten Rotweins!
Am nächsten Tag packte ich zu Ende und Brom holte mich gegen 15Uhr ab und brachte mich zum Flughafen. Ich checkte ein und investierte meine letzten 10 NS$ in ein Glas Bier. Dabei dachte ich, dass Ich heute 2 mal um die selbe Uhrzeit trinken könnte. Einmal in Neuseeland und einmal in Argentinien. Ich flog um 20Uhr. Nach einem langen und guten Flug kam ich gut gegen 17Uhr in Argentinien an und nachdem ich es endlich geschafft habe in mein Hostel zu kommen, trank ich tatsächlich nochmal ein Bier. Salut!
Mein Eindruck von Neuseeland
Meine Eindrücke nach einem viertel Jahr sind, dass Neuseeland ein sehr junges Land ist. Es gibt in kleinen Ortschaften teils 5 verschiedene Kirchen, aber nur noch wenige Menschen die überhaupt noch regelmäßig in eine Kirche gehen. Offensichtlich verließen so manche ihre Heimat um ihre Religion aus zu üben und in den heutigen Tagen fällt langsam jeder vom glauben und lebt lieber.
Das Wildcampen in den Wäldern erwies sich als gar nicht soooo einfach, wie man bei der Fülle an Natur meinen könnte. Fast überall ist nämlich um die Natur, also Wäldchen und Wiesen, ein Zaun gezogen. Manchmal bleibt einem da nur ein bezahlter Campingplatz oder man fährt alternativ Kilometer einwärts in die Pampa. Sehr oft habe ich aber hier und dort wild übernachtet und teils haben mich auch einheimische gesehen. Die Kiwis sind in dieser Hinsicht sehr gelassen, solange man nicht auf Privatgrund befindet. Sie fanden es sogar ziemlich cool, dass ich hier und dort den Müll aufgesammelt habe. Die besten Plätze wo ich wild übernachtete waren in Nähe von Flüssen oder an Golfplätzen (die meistens über eine offene Toilette verfügen).
Neuseeland (sowie Australien) ist in vielen Punkten tolleranter und hat viele Freiheiten, die es in Deutschland nicht gibt. Im folgenden ein paar Gedanken:
In jeder Ortschaft hat es eine öffentliche saubere Toilette in der es Klopapier gibt UND die nichts kostet! Siehe hier das Standartmodell in Australien und Nuesseland mit dem eingespeicherten song: what the world needs now. https://www.youtube.com/watch?v=Ne4ulJb_2uU
An vielen Orten gibt es Free-camps. Also freie Campingplätze. Man darf dort umsonst übernachten und meistens gibt es fließend Wasser und eine Toilette. Die Müllproblematik ist übrigens so, dass man meist auf den Free-camps seinen eigenen Müll mitnehmen muss.
In fast jeder Ortschaft (Ortschaften wie Oberelchingen und kleiner) gibt es eine Bücherei in der es freies Internet gib, man darf sich auch unterhalten und es gibt einen Stand indem jeder seine Früchte oder Gemüse aus dem Garten mitbringen kann und es anderen Menschen frei zur Verfügung stellt (also ein Free Food Stand). Die Bücherei wird dadurch auch zu einer Art Treffpunkt wo die älteren Frauen sich treffen, Kaffeeklatsch machen und gemeinsam Socken stricken.
Supermärkte stellen Schalen gefüllt mit Obst frei für Kinder zur Verfügung. Also wenn Kinder mit ihren Eltern im Supermarkt einkaufen gehen, so dürfen sich die Kinder dort einen Apfel, Birne, Mandarine oder sonst etwas aus der Schale nehmen und müssen nicht dafür bezahlen! https://www.stuff.co.nz/life-style/parenting/73287307/
Oft gibt es in den Parks einen öffentlichen Grillplatz der mit Gas funktioniert! Man drückt auf den Knopf und der Grill geht an. Der Grill wird von der Stadt wieder aufgefüllt. Manchmal hat es eine kleine Spendenbox an den Grills. https://images.app.goo.gl/b1nwbAqpeWtwvLJv8
Die Spielplätze in den Parks sind gigantisch! Nicht so wie bei uns: eine Wippe, 2 Schaukeln und ein Sandkasten. ABENTEUERSPIELPLATZ und KINDERLIEBE werden groß geschrieben, selbst in den kleinsten Nestern. https://images.app.goo.gl/sAwPx2bQzUSV1zS6A
Berge oder große Grünflächen Z.B. der Queen Elisabeth Park bei Raumati oder den Mount Viktoria in Wellington https://images.app.goo.gl/yM9Tx9xY2kowpZR4A Sie sind urban gelegene Grünflächen in Stadtnähe. Mit großer Mühe und liebe zum Detail wurde dort ein Netz aus verschiedenen Wanderwegen und Fahrradstrecken angelegt. Hier und dort hat es Picknickplätze, fließend Wasser und die Leute gehen dort hin um zu joggen, mit dem Hund zu gehen, oder um mit ihrem Mountainbike zu fahren. Ulm hat genau so viele Grünflächen um den Kuhberg, den Eselsberg oder in der Böfinger Halde. Trotzdem gibt es nur dort nur einen Weg der durch das Dickicht führt. Man stelle sich diese Wäldchen vor mit einem halben Dutzend Wander- und Mountainbike tracks, die man frei befahren darf.
Das beste fand ich aber die E-Scooter mit der Lime-APP: https://www.li.me/de/ Mein Vater und Ich haben uns so einen E-Scooter in Christchurch für ein paar Stunden gemietet. Die Dinger sind richtig schnell (ca. 27-30km/h) und das ohne Helm! In den Städten gibt es sehr gute Radwege auf denen man mit den scootern fahren darf. Der Witz an der Geschichte ist, dass die Stadt damit auch noch ein ordentliches Geld macht und keinen Aufwand hat! Eine Stunde Scooter fahren kostet etwa 20€. Nachts kann jeder, der die App hat eine Mark dazu verdienen indem er einen leeren Scooter mit nach hause nimmt, ihn auf lädt und wieder auf die Straße stellt. Einmal Scooter laden wird auch mit mindestens 20€ belohnt. Ich fands ein gutes Geschäftsprinzip. Ich habe mir sagen lassen, dass es sogar Menschen die davon gut Leben können.
Der große Unterschied zwischen Deutschland und Neuseeland ist nicht die Natur, sondern die Menschen und damit die Mentalität! Wie sagte mir mal eine work-and-travelerin aus Bayern: „manchmol schat´s halt as wi`dhoim“ (manchmal sieht es aus wie daheim) und damit hat Sie recht.
In Neuseeland ist man frei geistiger und die Regierung (die bestimmt auch nicht fehlerfrei ist) versucht einem das Leben so lebenswert wie möglich zu machen. Während Gesellschaften in Deutschland immer weitere Wege finden wie man die dummen Bürger ab zocken kann und wahrlich aus Scheisse Geld macht, während die Regierung daneben steht und nichts sagt. Davon zeugt doch am besten die Sanifair in Autobahn Raststätten oder das Thema GEZ. In Australien und Neuseeland kamen mir solche Sachen viel mehr verstaatlicht vor. Öffentliches Schwimmbad mit Bademeister in Birchip ist umsonst, da es aus Steuern bezahlt wird. Grillplätze und freie Campingplätze am See,- wie geil ist das denn Bitteschön!
Die Hauptaktrion Neuseelands und der Touristenmagnet macht es klar! Es ist die Natur und die Wanderwege. In Deutschland kümmert sich der DAV (Deutscher Alpverein München & Oberland) um den Bau und die Instandhaltung der Wege. In Neuseeland der DOC (Department of Conservation zu deutsch: die Abteilung für Naturschutz und Artenerhaltung),- also eine staatliche Behörde. Diese Behörde reguliert alles! Man muss sich für diverse Wanderwege anmelden und für überlaufene Wege kostet es. Z.B. Für den Millford Sound Track gibt es eine Warteliste bis zu einem Jahr bis man ihn bewandern darf, da die Nachfrage so groß ist. Einheimische bezahlen weniger als Touristen und haben auch eine andere Warteliste (mach das mal bei Schloss Neuschwanstein, ohne dir eine braune Kutte an zu ziehen....). Das an- und abmelden macht Sinn, da man in diesen Gebieten kein Handyempfang hat und bevor man verlohren geht, weiß man wo man suchen muss. In jedem Nationalpark hat es dafür eine DOC Station mit einem Ranger. Ebenso kann man bei ihm auch bezahlen falls man eine Nacht in einer Berghütte verbringen will. Ebenfalls gibt es auf beliebten Wanderwegen wie auf dem Schicksalsberg/Tongario-Trail sogar Toiletten (... und ja,- ich war dort sogar kacken und es hatte Toilettenpapier und ein Alkohldings zum Hände und Klobrille desinfizieren). Das Wandern ist also sehr simplifiziert in Neuseeland und Massentauglich.
Deutschland steht in Sachen Bergen, Neuseelands nichts nach, aber leider wissen es die Deutschen, wie bei so vielen Sachen, nicht dieses offensichtliche Potential zu nutzen und Sie zu vermarkten. Das Beste Beispiel dafür finde ich immer noch in Ulm. Ulm hat viele Superlative wie höchster Kirchturm, archäologische Entdeckungen um Blaubeuern (das älteste Musikinstrument und älteste Skulptur der Welt mit 40.000 Jahren), hometown of Einstein, größte Festungsanlage Europas eine Kulturszene die sich vor Angeboten gerade zu überschlägt und vieles vieles mehr. Wenn Ulm dieses Potential halbwegs richtig nutzen würde, es koordiniert und ein gutes Marketing einleiten würde, dass diese Sachen nach außen promotet, so könnte man sich in Ulm vor Touristen kaum noch halten. Stattdessen macht man den Griff ins Klo und verlangt für öffentliche Toiletten Bargeld. Schwaben eben... Sie brauchen wahrlich keinen Fasching, da Sie das ganze Jahr über narrad sind. Es wird vielleicht Zeit für mich heim zu kommen um diese Stadt, so wie Ich Sie in Erinnerung habe, ein wenig lebenswehrter zu machen.
Fazit:
Meine ersten Eindrücke von Neuseeland waren durch die vielen Touristen ein bisschen negativ. Auf manchen Straßen ist gefühlt jedes 2. Auto ein Wohnmobil. Und egal wo man ist, man findet immer wieder ein belgisches Pärchen dass nicht zurück grüßt. Kurzum mein erster Eindruck war, dass Neuseeland überbewertet ist. Nur weil es gerade ziemlich hip ist und viele Leute hin gehen, muss man sich doch nicht gleich mit ziehen lassen. Mir kam es stellenweise auch so vor, als ob junge belgische Familien generell noch nie wandern waren, und schon 3 mal nicht in den belgischen Alpen vor ihrer Haustüre. Aber jetzt ist es anders! Passend für den Neuseeland Urlaub wurden Wanderschuhe gekauft um mit ihnen die schönsten Wanderwege der Welt zu betreten.
Warum Belgier Neuessland lieben liegt auf der Hand: Überall in Neuessland sind Schilder angebracht wo steht was man darf und was man nicht darf. Für Belgier ist das ideal! Sie lieben Schilder und halten sich an Spielregeln auch wenn Sie noch so beknackt sein können. Kein Kiwi hält sich z.B. an Geschwindigkeitsregel und am Anfang jeden Staus steht garantiert ein Wohnmobil.
Die Kiwis hingegen sind sehr gelassen und handeln eher nach Verstand. Sie brauchen keine Schilder wo drauf steht, dass man kein Feuer an einem dürren Platz machen darf, da es dann einen Buschbrannt geben könnte. Hingegen darf man schon ein Feuer machen (auch wenn einem ein Schild das verbietet) wenn der Boden feucht ist.
Ich fand die Kiwis im Süden ein bisschen ein´gschmeckter und nicht so offen, als die im Norden. Ich kanns aber auch verstehen, dass wenn die Straßen zwischen Te Anau, Haast nach Westport täglich verstopft sind mit Wohnwägen und Reisebussen. Wenn dann ein typischer Belgier auf einen typischen Kiwi trifft, ist der kulturelle Austausch wie wenn die CDU Sympathie junger Wähler für sich gewinnen will.
Nicht vermissen werde Ich die Sandfliegen! Sie sehen so aus wie bei uns die Fruchtfliegen. Sie können aber stechen und machen größere und juckendere Beulen als Moskitos.
Zudem fand ich keine Stadt in Neuseeland so richtig wow! Mir kams eher vor wie 50 shades of Langenau. Letztendlich waren auf den 2. Eindruck aber Städte wie Wellington und Auckland wirklich schöne Metropolen, die ich mir auch noch ein bisschen länger angeschaut hätte.
Zur Natur muss man sagen, dass mein erster Eindruck auch nicht wirklich außerordentlich vor kam. Natürlich schindet ein Nationalpark schon Eindruck, dennoch kam mir es vor wie Europa. Das klingt zunächst abwertend, aber auf den zweiten Eindruck, macht genau das Neuseeland einzigartig auf der Welt. Neuseeland kann man am besten mit Gebieten vergleichen.
Einige Gebiete sehen aus wie:
wie zentral Schottland: Große Seen, Nebel, große Bergen enge Straßen und es fehlen nur die Burgruinen.
die Bretagne Felsen, Strände, Gebüsche.
Irland grüne Wiesen, Steilküsten, viele Schafe und Zäune.
Georgien: speziell die Gegend um den Arthurspass setzte mich zurück in den Kaukasus.
Die Alpen: natürlich der Zentralteil der Südinsel erinnert einen unweigerlich an die Alpen, sowie sehen wie der Königssee und Amersee.
Die Schwäbische Alb: Speziell die Gegend um Hamilton besteht aus kleinen und großen Hügeln so wie man Sie um Ulm herum auch findet.
Schwarze Strände: speziell auf der Nordinsel gab es Strände mit schwarzen Sand wie in den kanarischen Inseln.
Tropen: Die Gegend um Auckland ist schon richtig tropisch, da sehr viele Palmen wachsen.
Das Fjordland sieht aus wie Skandinavien. uvm
In Neuseeland ist es möglich auf einen Gletscher zu gehen und eine Stunde später schon wieder am Strand zu liegen. Man kann in Flüssen fliegen-fischen und Forellen fangen oder in der Tasman-See oder im Pazifik Hochseefischen. Neuseeland ist Europa in einer Nussschale und genau das macht es aus! Die Gelassenheit der Einwohner und sich einfach mal ab vom Schuss treiben zu lassen und nicht den Touristen-Routen zu folgen.
Wenn Ich wieder nach Neuseeland komme, so werde ich es machen wie die einheimischen. Ein Auto mit einem Fahrrad träger nehmen, zu den schönsten Bicycle-Trails fahren, das Mountainbike nehmen, den Trail abfahren, dann zum Auto gehen und zum nächsten fahren. Fahrrad reisen in Neuessland ist blödsinnig und gefährlich. So wie ich jetzt durch Neuseeland gefahren bin würde ich es kein zweites mal mehr machen. Zu viel Gepäck für zu steile Straßen und teilweise sind die Strassen zu eng und die Kiwis fahren teils schon dicht an einem vorbei.
Neuseeland ist ein tolles Land und ich finde es nicht mehr überbewertet da es defintiv schön ist. Dies ist aber nicht der Grund warum ich wieder hin gehen würde.
Ich würde wieder nach Neuseeland gehen, da Ich dort Freunde gefunden habe. Freunde wie Mathew, der mir ohne mit der Wimper zu zucken sein Haus für eine ganze Woche anvertraute als es mir schlecht ging und ich eine Grippe hatte. Kat,- die mich beim trampen mit nahm und mir persönliche Kontakte in Wellington und Auckland vermittelte. Meine Grumpy Grandpa Gang mit Richard, Don, Tony und wie Sie alle hießen. Ich denke, dass dieses Gefühl verstanden, akzeptiert und unterstützt zu werden viel größer ist als alle Wanderwege Neuseelands zusammen.
Natürlich kann man auch ohne Menschen kennen lernen nach Neuseeland gehen. Ich denke wenn man als Hobby gerne wandert und an dem Punkt ist, dass man das Verzascatal in und auswendig kennt und alle Orte in Europa einem nichts mehr geben, dann wird es Zeit neue Länder zu entdecken. Sollte man aber nur aus dem Grund um tolle Postkartenmotive am Handy zu fotografieren um Sie am Montag bei der Arbeit allen Kollegen zu zeigen, dann finde ich dafür diese Reise zu schade.
Das wars...
Ich hoffe dir hat meine Geschichte über die grünen Inseln gefallen. Ich denke es war mal etwas anderes als diese typischen Reiseberichte.
Wenn es dir gefallen hat, dann antworte einfach auf meine mail mit HABU.
HABU ;-)
Hasta Luego